Reuse Garden Innsbruck – Aus Abbruch wird Aufbruch
ein Forschungsprojekt am i.sd geleitet von Kristina Schinegger und Stefan Rutzinger
Ein Garten aus Erinnerungen.
Vor dem neuen Student Housing an der Südbahnstraße/Karmelitergasse in Innsbruck ist ein ungewöhnlicher Garten entstanden: der Reuse Garden. Statt alles neu zu bauen, wurde hier auf Material gesetzt, das sonst im Bauschutt gelandet wäre – Betonbrocken, Steine und Elemente aus dem abgerissenen Sandleitenwirt.
Das Projekt wurde im Rahmen von i.sd (Institute for Structure and Design, Universität Innsbruck) entwickelt und verbindet Forschung, Lehre und Praxis. Studierende haben in einem Wettbewerb Konzepte für die 400 m² große Gartenfläche entworfen. Der Gewinnerentwurf wurde von der Stadt Innsbruck umgesetzt – gemeinsam mit Architekten, Landschaftsplanern und Forschungspartnern.
In Folge-Seminaren entstanden aus den wiederverwendeten Betonteilen neue Sitzgelegenheiten und Möbelstücke für den öffentlichen Raum. Mit kreativen Fügungen, handwerklichen Experimenten und zirkulären Designstrategien wurde aus vermeintlichem Abfall eine lebendige Aufenthaltsqualität für viele.
So wird der Garten zum Beispiel für nachhaltiges Bauen und anstatt ein Teil Innsbrucker Geschichte in gebauter Form zu zerstören, finden Artefakte aus Fundamente und Treppen des ehemaligen Gasthauses einen neuen Nutzen: Reuse statt Wegwerfen. Erinnerungen an alte Bauten, transformiert zu neuem Leben im Stadtraum.